
Seit mehreren Jahren besuche ich als Landwirt im „Parkgebiet“ sporadisch Infoveranstaltungen des Parks und musste im Laufe der Zeit einige divergierende Aussagen zur Kenntnis nehmen, hier zwei Beispiele:
Alp Carpet la Greina
Die Bewirtschaftung der Alp sei mustergültig und müsse sogar gefördert werden, so hiess es. Heut steht fest, dass die Schafe wertvolle Weidefläche verlieren sollen und die Verwaldung von Weiden mittelfristig als Parkziel vorgesehen ist.
Umgebungszone
Mantramässig wiederholt wurde die Versicherung, dass in der Umgebungszone keine Restriktionen zu erwarten seien. Sogar Pro Natura und WWF scheinen die Charta vordergründig so verstehen zu wollen. Man erinnere sich an die entrüstete Reaktion auf ihre Veröffentlichung (Mediencommuniqué 28.01.2016 /Pro Natura)! Augenblicklich und in Kenntnis über den drohenden Schaden jedoch schickt Pro Natura nach, die Charta werde so akzeptiert! Die Erfahrung zeige jedoch, dass sich die Umgebungszone mit der Zeit schon noch zu einem „richtigen“ Park entwickeln werde. Ein Schelm, wer da Böses denkt! Es tönt so, als ob der gemeine Parkbewohner mittels Rekursen schon noch auf den richtigen Weg drangsaliert werden soll, spurt er bei seinen Projekten denn nicht freiwillig.
Das Lesen der eidgenössischen Pärkeverordnung, dessen Einfluss auf die Umgebungszone seitens der Projektverantwortlichen kategorisch abgestritten wird, bringt jedoch Licht in die Angelegenheit. Insbesondere Art. 18 lit.e spricht eine doch recht klare Sprache, nämlich: „Zur Erhaltung und naturnahen Bewirtschaftung der Kulturlandschaft und zu deren Schutz vor nachteiligen Eingriffen sind in der Umgebungszone bei neuen Bauten, Anlagen und Nutzungen der Charakter des Landschafts- und Ortsbildes zu wahren und zu stärken.“ Nun, was heisst „den Charakter des Landschafts- und Ortsbildes wahren und stärken?“ Dieser schwammige Begriff öffnet Rechtshändel mit sogenannten „Naturschutzorganisationen“ Tür und Tor, denn über Geschmacks- und Ansichtssachen kann bekannterweise vorzüglich (bei Gericht) gestritten werden.
Die Vergangenheit hat unserem Bergvolk seit jeher gelehrt, fremden Messiasse und ihren Heilsbotschaften mit einer gesunden Portion Misstrauen zu begegnen und demzufolge auch die Rückseite der Medaille zu beäugen. Die Frage, ob die aufgeführten „Kommunikationspannen“ aus Unvermögen oder als Teil einer ausgeklügelten Strategie geschehen sind ist unerheblich, die Wirkung ist dieselbe, denn das Vertrauen ist weg.
Unwillkürlich stellt sich die Frage: Was für Überraschungen erwarten uns noch?
Emanuel Giger, Landwirt, Surrein
Quelle: Südostschweiz
Alp Carpet la Greina
Die Bewirtschaftung der Alp sei mustergültig und müsse sogar gefördert werden, so hiess es. Heut steht fest, dass die Schafe wertvolle Weidefläche verlieren sollen und die Verwaldung von Weiden mittelfristig als Parkziel vorgesehen ist." data-share-imageurl="">